Ende Juni stand wieder eine ganz besondere Exkursion für unsere Regionalgruppe auf dem Plan - die alljährlich beliebte Exkursion in den Steigerwald zum Fotografieren von Hirschkäfern.
Um die 15 Fotografen versammelten sich am frühen Nachmittag bei blauem Himmel und Sonne satt im nahegelegenen Ort, um von dort aus Fahrgemeinschaften zu bilden. Nach kaum Fahrzeit und einem kleinen Marsch fanden wir auch schon die zahlreichen alten Eichen. Nach kurzem Ausschwärmen und Absuchen wurden die Bäume ausgemacht, an denen sich die Hirschkäfer dieses Jahr besonders gerne aufhielten. Wir wurden belohnt! Recht schnell fanden sich zahlreiche Exemplare dieser besonderen Käfer, darunter aber auch ein paar bereits verstorbene Tiere auf dem Boden. Die sehr kurze Lebenszeit dieser wunderschönen Käfer nach dem Schlupf beträgt immerhin nur wenige Wochen und diese werden ausschließlich zur Fortpflanzung genutzt.
Besonders zu erwähnen ist, dass es auch dieses Jahr wieder einige Mitglieder gab, die den Hirschkäfer bisher noch nie live gesehen oder fotografiert hatten, obwohl diese Exkursion sich schon zum festen regelmäßigen Ausflugsziel auf unserem Jahresprogramm etabliert hat. Groß war also die Freude für die "Neulinge und Ersttäter“ die größten Käfer Deutschlands so nah erleben zu dürfen.
Es wurden nahezu alle Brennweiten benutzt - von Makro-, über Weitwinkel-, bis hin zum Teleobjektiv kamen alle möglichen Linsen zum Einsatz. Die Käfer boten uns die Möglichkeit bei den eher ruhiger sitzenden Exemplaren Detailaufnahmen zu machen, andere gaben im wahrsten Sinne des Wortes auf den Ästen Gas und ermöglichten hierdurch abstrakte Bewegungsaufnahmen und Mitzieher. Portraits waren in vielen verschiedenen Blickwinkeln und Asthöhen möglich. Jeder wurde mit herausragenden Motiven und Erlebnissen belohnt. Es galt aber dabei auch hier wie jedes Jahr besonders auf das Wohl der Tiere aufzupassen und zusätzlich nicht in Kontakt mit denen auch dort lebenden Eichenprozessionsspinnern und deren Nestern in Kontakt zu kommen, das löst nämlich höllischen Juckreiz auf der Haut aus und kann auch allergische Reaktionen hervorrufen.
Nach einer kurzen Stärkung als Abendessen durch Schnitzel in XXL-Größe um die Ecke, waren fast alle wieder fit genug, manch andre im Verdauungskoma. Trotzdem begab sich die ganze Truppe nochmal zum Ort des Geschehens und wir konnten auch noch den Sonnenuntergang nutzen, um die warmen Farbtöne der untergehenden Sonne in unsere Fotokompositionen einzubauen. Hier galt es den genau richtigen Einfallswinkel und Standpunkt zu finden, da kam es dann hier und da schonmal zu mehrfach aufeinander platzierten Linsen, auf dem Boden liegende Fotografen und zu nicht gesundheitsfördernden Haltungen über die köstlich gelacht wurde.
Für die routinierten Hirschkäfer-Fotografen boten sich in den nahegelegenen Wiesen auch zahlreiche weitere Fotomotive in Form von diversen Schmetterlingen und Orchideen - darunter auch eine äußerst seltene Spezies, die dann auch einigen interessierten Gruppenmitgliedern im letzten Licht noch gezeigt wurde. Und wiederum andere nutzten das Treffen auch vorwiegend für den Austausch untereinander, immerhin sieht man die ein oder anderen bekannten Gesichter ja auch nicht bei jedem Treffen.
Alles in allem war es wieder ein gelungener Ausflug unser Regionalgruppe, bei dem so gut wie jeder mit einem strahlenden Gesicht und jede Menge Bildmaterial nach Hause fuhr.
Vielen Dank an Sven und Thomas für die Planung und Durchführung der Exkursion, an die sich sicherlich viele noch lange zurück erinnern werden.
Jenny Loreen Zierold