Die Schwäbische Alb ist ein beeindruckendes Mittelgebirge im Südwesten Deutschlands, geprägt durch markante Hochflächen und tief eingeschnittenen Tälern. Die kalkhaltigen Gesteine der Jurazeit haben über Jahrmillionen beeindruckende Formationen geschaffen, die heute als Naturschutzgebiete geschützt sind und eine enorme abwechslungsreiche Palette an Fotomotiven anbieten. Spätestens im Sommer, wenn in den alten sonnenexponierten Buchenwäldern auf der Albhochfläche der Alpenbock (Rosalia alpina) für kurze Zeit zu sehen ist, schlagen die Herzen der Naturfotografen höher.
So ist es auch den 14 Mitgliedern der RG7 ergangen, als sie auf der Exkursion vom 19. - 21.07. den ersten Alpenbock nach langem Suchen zum erstmal fotografieren konnten.
Aber der Reihe nach.
Die Exkursion war von langer Hand geplant und schon in 2023 wurden die ersten Kontakte mit unseren beiden GDT-Kollegen aus der Region Daniela Graf und Joachim Raff geknüpft. Die beiden Naturfotografen kennen die Gegend und die besonderen Foto-Highlights wie aus der Westentasche und sie waren im Vorfeld unermüdlich unterwegs, um die optimalen Bedingungen für unsere Exkursion sicherzustellen. Hierfür auch an dieser Stelle nochmals ein ganz herzliches Dankeschön.
Getroffen haben wir uns am 19.7. in einem Biergarten in Grabenstetten, um bei guter Verpflegung zuerst einmal die Grundlage für unseren ersten Ausflug zu legen. Tagsüber war das Wetter sehr heiß und schwül und am Abend zogen die ersten dicken Gewitterwolken auf. Eine ideale Situation um von einem Aussichtspunkt Landschaftsaufnahmen mit Gewitterfront und einen Blick auf die Burgruine Hohenneuffen zu erstellen. Leider ist es uns nicht gelungen, die Blitze in den Gewitterwolken in unseren Kompositionen zu integrieren.
Am anderen Morgen war die Nacht bereits um 4:30 Uhr zu Ende. Leider war der Himmel im Osten noch total mit Wolken bedeckt und an einer verträumten Nebelstimmung mit Sonnenaufgang im Schopflocher Moor war wohl nicht zu denken. Kurzentschlossen sind wir zum Uracher Wasserfall gefahren und konnten dort stimmungsvolle Bilder vom Wasserfall, von Bachläufen und in dem feuchten Bereich sogar Feuersalamander fotografieren. Besonders verblüfft waren wir, als wir auf einem Baumstumpf unseren ersten, leider total durchnässten Alpenbock entdeckten. Er muss sich wohl verflogen haben, denn das Habitat dort war eher unpassend für den Alpenbock.
Mit vollen Speicherkarten fuhren wir zurück nach Grabenstetten.
Nach einem gemeinsamen Frühstück war bis zur Mittagszeit Freizeit angesagt, die einige für einen Besuch der Sinterterassen in Gutenberg genutzt haben. Unter den dichten Bäumen war es trotz starkem Sonnenschein möglich schöne Bachläufe, Spiegelungen im Wasser und u.a. die Wasseramsel zu fotografieren.
Am Nachmittag waren dann die Bedingungen für das Auffinden des Alpenbock Käfers optimal. Der Alpenbock liebt die Wärme und die Wahrscheinlichkeit einen zu finden ist bei Sonnenschein und hohen Temperaturen wesentlich höher. Der Käfer gehört zur Familie der Bockkäfer (Cerambycidae). Mit einer Länge von bis zu 38 Millimetern ist er relativ groß und zeichnet sich durch seine charakteristische blau-graue Grundfarbe sowie die markanten schwarzen Flecken auf den Flügeldecken aus. Seine langen, bläulich-schwarzen Fühler sind ebenfalls auffällig und können bei den Männchen bis zu zweimal so lang wie der Körper sein. Er bevorzugt alte, sonnenexponierte Buchenwälder mit Totholz, da sich in diesem Totholz die Larven entwickeln.
Den ersten Alpenbock fanden wir nach langem Suchen versteckt hinter einem Totholz-Stapel an einem Wegrand. Diesen zu fotografieren war eine Herausforderung und auch nur mit einigen Verrenkungen in liegender Position möglich.
Wir suchten weiter und Dank der guten Vorbereitung durch Daniela und Joachim, fanden wir dann auch auf einer freien Fläche mitten in der prallen Sonne einen Totholz-Stapel, auf dem doch einige Käfer zu finden waren. In den folgenden Stunden sind in vielen Foto-Sessions unter schweißtreibenden Bedingungen tolle Bilder entstanden. Abkühlung holten wir uns durch kurze Eis- u. Getränke Pausen.
Nach einem gemeinsamen Abendessen im Biergarten stand dann der weitere Abend zur freien Verfügung. Viele nutzen die Zeit um Bilder zu sichten, zu sichern und rechtzeitig schlafen zu gehen, denn der Wecker am nächsten Morgen klingelte erneut um 4:30 Uhr.
An diesem Morgen waren die Wetterbedingungen gut und so trafen wir uns um 5:00 Uhr am Schopflocher Moor, um den Sonnenaufgang zu genießen. Auch hier sind wunderschöne individuelle Bilder entstanden.
Mit einem gemeinsamen Frühstück in Grabenstetten endete der offizielle Teil der RG7 Exkursion, die Dank der tollen Unterstützung vor Ort durch Daniela und Joachim ein voller Erfolg war.